Die Baubranche in Kosovo ist eine der maßgebenden Branchen in der Wirtschaft von Kosovo. Das hat unter anderem der Vorstandsvorsitzende der Kosovarisch-Deutschen Wirtschaftsvereinigung, Herr Samir Krasniqi, bei der Konferenz „Herausforderungen der Baubranche in Kosovo“ gesagt.

Bei diesem Debattentrefen hat der Vorstandsvorsitzende der KDWV, Herr Krasniqi, darauf hingewiesen, dieser Branche größere Bedeutung zu widmen, weil jeder Misserfolg bei ihr eine Destabilisierung in vielen anderen Bereichen verursacht.

„Dazu könnte es kommen, weil die Baubranche mit alle ihren Bestandteilen der größte Arbeitgeber im privaten Sektor ist. Als solche sollte sie nicht unterschätzt werden und die fehlende Ernstnahme ihrer Probleme bringt mit sich schwerwiegende wirtschaftliche Konsequenzen für die ganze Gesellschaft“, sagte Herr Krasniqi.

Er betonte, dass die großen Krisenfälle in verschiedenen Staaten direkt mit dieser Branche zusammenhingen.  Der Vorstand der KDWV erinnerte an die Zeit von vor etwa einem Jahr, als diese Branche – insbesondere in der Gemeinde Prishtina – eine nicht leicht zu überwindende Krise hatte und als Folge dessen die negativen Auswirkungen offenkundig waren.

„Deshalb ist es sehr wichtig, dass die in diesem Bereich tätigen Betriebe sich an die vorgegebenen gesetzlichen Bedingungen halten, dass die Gemeinden eine größere Nähe zu Unternehmern zeigen, dass sie ohne Bürokratie Baugenehmigungen erteilen und sich einander als Partner für das allgemeine Wohl betrachten“, sagte Herr Krasniqi.

Der Direktor der Direktion für Städtebau in der Gemeinde Prishtina, Herr Liburn Aliu, führte aus, dass die Gemeinde bereit ist, mit allen in dieser Branche tätigen Vereinigungen, Verbänden und Interessengruppen zusammenzuarbeiten, um so viel wie möglich die Lage zu verbessern.

„Ich ermutige Sie immer zu reagieren, uns zu korrigieren, damit wir gemeinsam das Beste in dieser Branche tun können“, sagte Herr Aliu.

Er hob hervor, dass in der Gemeinde Prishtina in der Vergangenheit die Bauvorhaben verkehrt durchgeführt wurden, weil die Betriebe zunächst mit dem Bau begonnen und erst danach eine Baugenehmigung beantragt hatten.

„Und wir waren gezwungen, diese Situation zu ändern. Anfangs gab es eine Verzögerung auch bei der Erteilung von Genehmigungen und das geben wir auch zu. Dennoch muss ich Ihnen sagen, dass wir in diesem Jahr 141 Baugenehmigungen erteilt haben, und das ist die größte Anzahl von jemals von der Gemeinde Prishtina ausgestellten Genehmigungen“, sagte Herr Aliu.

Bei dieser debattierenden Konferenz setzte der Vertreter der Gesellschaft Nartel, Herr Qerim Zogaj, sein Fokus auf die Umsetzbarkeit des Gesetzes, indem er betonte, dass die Gemeinde Prishtina aber auch die Bauunternehmer selbst sich unter allen Umständen dem Gesetz unterordnen müssen.  Er warf eine spezifische Frage auf, wie etwa die Infrastrukturdichtegebühr, für die er seine Empörung äußerte, weil, wie er sagte, obwohl diese Frage mehrmals und vor lange Zeit aufgeworfen wurde, sie immer noch nicht gelöst wurde.

Diesbezüglich versprach der Städtebaudirektor in Prishtina, Herr Aliu, die Senkung dieser Gebühr und betonte, dass die Möglichkeit erörtert wird, sie zu ändern.

Bei diesem Treffen wurde auch über viele unterschiedliche von Bauunternehmen und Architekten aufgeworfene Fragen debattiert, für die Herr Aliu die Zusage äußerte, dass sie erörtert und geändert werden, damit in der Gemeinde Prishtina in diesem Bereich eine bestmögliche Regel geschaffen wird.